Erling Mandelmann musste als Kind nach der deutschen Besetzung Dänemarks mit seiner Mutter bei Nacht und Nebel nach Schweden fliehen. Nach dem Krieg kam der Requisiteur mit Fotografen in Berührung, bildete sich an der Fotoabteilung der Kunstgewerbeschule in Vevey zum Fotografen aus und blieb fortan in der Schweiz. Mandelmanns Biografie war wohl entscheidend dafür, dass er für internationale Hilfsorganisationen arbeitete. Mandelmann war aber auch für Le Monde und für Libération und die NZZ tätig. Nebenher entstanden mit den Jahren beeindruckende Porträts, die lange Zeit niemand wirklich kannte. Charles-Henri Favrod, Leiter des Fotomuseums de l‘Elysée in Lausanne, und der Journalist Bertil Galland ist zu verdanken, dass die hervorragenden Porträts bekannter KünstlerInnen und Politiker gezeigt und in Buchform der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Erling Mandelmann war ein unglaublich bescheidener Mann, der stets anderen zuhörte und aufmerksam zuschaute, wenn er sie porträtierte. Vor zwei Jahren ist Mandelmann gestorben, ein Bilderverzeichnis im Netz und die Publikation „Rencontres“ zeigen, welch‘ grossartiger Porträtsfotograf er war. Mandelmanns riesiges Fotoarchiv ist im Musée historique de Lausanne deponiert.
Eingeworfen am x.x.202x
0 Kommentare